Beiträge mit dem Schlagwort: Burma

Weiter auf Umwegen, Abwegen und Volksfesten

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Ausschweifende, außerplanmäßige Ausflüge in den Dschungel bringen uns oft an die interessantesten Ziele und halten den Reisealltag spannend – mit einem knappen Zeitbudget sind sie aber naturgemäß nicht kompatibel. Unsere chronische Orientierungslosigkeit und der ungeplante Zahnarztbesuch in Chiang Mai haben auch unseren Zeitpolster mittlerweile schwer angeknabbert. Wir sollten also wohl oder übel versuchen uns hin und wieder an unsere geplanten Routen zu halten, zumindest für die nächsten Tage.

Der Rückzug aus dem Grenzgebiet um Wiang Haeng in Richtung Hauptstraße verläuft überraschend reibungslos. Nachdem wir nahe Thaton ein Dorf der Karen-Minderheit besuchen wollen, letztlich aber abgeschreckt vom Basarcharakter des Dorfplatzes und dem beträchtlichen Eintrittsgeld (für den Besuch im Dorf!!) gerne Reißaus nehmen, finden wir stattdessen wieder mal unmittelbar am Straßenrand ein spannendes Fest. Bewohner aus den unterschiedlichsten Minderheitendörfern der Umgebung helfen hier den Mönchen beim Betonieren einer beträchtlichen Buddhafigur. Jeder versucht so gut es geht Hand anzulegen, um ein paar Bonuspunkte für das nächste Leben zu sammeln. In langen Menschenschlangen wird der Beton von Jung und Alt in kleinen Eimern weitergereicht und damit im Kollektiv ein religiöses Monument geschaffen. Weiterlesen

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Shutdown Bangkok – und Mama mittendrin

Müde Protestanten am Siam-Square

Müde Protestanten am Siam-Square

Ein paar Schritte über die Brücke und schon sind wir in Thailand angekommen. In der Brückenmitte signalisieren ein paar Hütchen den Wechsel von Rechts- auf Linksverkehr, ansonsten scheint sich nicht viel zu ändern – zumindest auf den ersten Blick. Tatsächlich aber befindet man sich in einer völlig anderen Welt. Hier muss man nicht wie im Grenzgebiet auf der anderen Seite alle paar Minuten mit Passkontrollen rechnen, hier gibt es keine Straßen, die an geraden Tagen in die eine und an ungeraden in die andere Richtung befahren werden dürfen und plötzlich steht uns hier auch eine Infrastruktur zur Verfügung, die sich bald mit dem Westen messen kann. Strom rund um die Uhr, Bankomaten an jeder Ecke, Supermärkte in jedem Dorf und sämtliche Begehren lassen sich plötzlich wieder problemlos erfüllen. Thailand ist längst kein Entwicklungsland mehr und es wäre völlig daneben diese Entwicklung zu bedauern. Ja – abenteuerliches Reisen und Fremdartiges hinter jeder Ecke kann Thailand sicher nicht mehr bieten. Wir freuen uns aber auf 6 entspannte Wochen in einem freundlichen und wunderschönen Land. Ganz besonders freuen wir uns aber auf etwas anderes – Mama und Papa sind im Anflug. Weiterlesen

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Burma – Versuch einer Gebrauchsanweisung

Jedes Reiseland hat seine ganz speziellen Reize und ist in gewisser Weise einzigartig, eines aber können heute nur noch sehr wenige Länder bieten: Das uneingeschränkte Gefühl Reisender zu sein. Gegenden zu bereisen die in keinem Reiseführer erwähnt werden, immer bis zu einem gewissen Grad im Ungewissen zu bleiben, Komfort und Planungssicherheit hinter sich zu lassen, aus den Fußstapfen anderer zu treten und schlichtweg seine Ziele auf eigene Faust zu erforschen. Burma ist Abenteuer und Herausforderung – längst nicht mehr überall, aber sobald man die Routen der Reiseanbieter hinter sich lässt und sich auf die Suche nach dem wahren Burma und seinen vielfältigen Bewohnern macht. Unsere Zeit hier war anstrengend und manchmal nervenaufreibend, hat uns aber unglaublich viel zurückgegeben. Auf diesem Weg wollen wir zum Nachahmen animieren, unnötige Berührungsängste abbauen und ein paar hilfreiche Tipps zum Reisen in Burma geben – Reisen aber muss dann jeder für sich. Weiterlesen

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Strandidyll zum Abschied – danke Burma

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Nach anstrengenden 12 Stunden im hüpfenden Bummelzug und der zweiten Nacht hintereinander auf Achse fehlt es uns sichtlich an Schlaf. Nachdem wir also einen ersten Blick auf das beschauliche Mawlamyine geworfen und ein Zimmer gefunden haben legen wir uns erstmal ein paar Stunden auf´s Ohr. Erst am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg um den Markt der Stadt, den Hafen mit dem indisch-muslimischen Viertel und die goldenen Pagoden am Berg hinter dem Stadtzentrum zu bewundern. Auch die teils schwer verfallenen Baptistenkirchen der Briten aus dem 19. Jahrhundert tragen ihren Teil zum entspannten Flair der Stadt bei. Obwohl Mawlamyine mit rund 300.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes ist fühlt man sich wie in einer bescheidenen Kleinstadt. Hier werden Pferdekutschen noch als legitimes Transportmittel verwendet – nicht nur zum Transport gehfauler Touristen wie anderswo. Die Stadt ist eingebettet in grünen Dschungel und schon die äußeren Stadtteile wirken hier wie entlegene Dschungeldörfer. Weit verstreute Bambushütten unter Palmen erinnern uns stark ans Dschungelbuch – Mogli muss Burmese gewesen sein, definitiv.

Mit dem Motorrad lässt sich die Stadt in kürzester Zeit erkunden. Zwischendurch landen wir aufgrund unserer kreuz-und-quer Route immer wieder auf der kleinen „Bergkette“ im Zentrum der Stadt, von deren Pagoden aus man einen grandiosen Blick über die Stadt, den umliegenden Dschungel und bis hinaus auf´s Meer hat. Obwohl Mawlamyine seit der Öffnung der Grenzen über den Landweg für so manchen Reisenden zum Tor zu Burma geworden ist trifft man weiterhin kaum Ausländer in der Stadt. Jene, die mit uns im Guesthouse wohnen, sind in der Regel schon nach einem Tag mit dem Boot wieder Richtung Hpa An unterwegs – die Flussfahrt durch die Karstgegend gehört zu den wenigen bekannten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Für uns aber soll es noch einige hundert Kilometer weiter Richtung Süden gehen. Wir wollen die kürzliche Lockerung der Reisebeschränkungen nutzen und dort möglichst unberührte Städte besuchen. Weiterlesen

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Bagan – Burmas stolze Vergangenheit

Im Morgengrauen schwirren die Tauben und zahlreiche Ballons um die Tempel

Im Morgengrauen schwirren die Tauben und zahlreiche Ballons um die Tempel

Was in Kambodscha die Tempel von Angkor und im benachbarten Thailand das alte Sukhothai ist, sind in Burma die historischen Hinterlassenschaften der alten Königsstadt Bagan – das touristische Highlight des Landes und für praktisch jeden Burma-Neuling ein Pflichtbesuch. Im Gegensatz zu anderen Fixpunkten wie dem Inle-Lake oder dem Palast von Mandalay, die wir zu Gunsten weniger frequentierter Ziele aus unserem Reiseplan gestrichen haben, wollen wir auf Bagan nicht verzichten. Insbesondere der Vergleich mit den anderen beiden eben genannten mittelalterlichen Kultstätten aus selbiger Periode macht den Besuch umso spannender. Die Reiche von Bagan, Sukothai und Angkor haben der Region der damaligen Zeit eindrucksvoll ihren Stempel aufgedrückt. Die Überreste all dieser Reiche in kürzester Zeit hintereinander besuchen zu können bietet einen zusammenhängenden Einblick in die interessante Geschichte dieser Zeit – eine Zeit in der diese Reiche jenen Europas in so vielerlei Hinsicht überlegen waren.

Mit dem Nachtbus erreichen wir Bagan um kurz vor 3 Uhr morgens. Schon eine halbe Stunde vor Ankunft in Nyaung U, wo die meisten billigeren Unterkünfte rund um Bagan zu finden sind, werden wir an der Einfahrt zum riesigen historischen Park zur Kasse gebeten. Jeder Ausländer zahlt hier 15 Dollar für das Betreten der heiligen Stätten, auch zu derart unchristlichen Zeiten. Für Burmesen ist der Eintritt natürlich frei. Die Gegend ist gut gebucht und preislich nochmal etwas teurer als der Rest des Landes. Nach einiger Suche finden wir aber ein erträgliches Zimmer für 25 Dollar bei einem netten Motelbesitzer, der uns auch gleich den Rest dieser kurzen Nacht in seiner Lobby schlafen lässt. Kurz vor Sonnenaufgang machen wir uns dann auf den Weg – es warten über 4.000 Tempel und Pagoden auf uns.

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Licht und Schatten im Staate der Shan

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Nach zwei erholsamen und nervensparenden Tagen am Schiff sind wir bester Dinge uns wieder auf unser Motorrad zu schwingen und einen neuen Versuch in Richtung Osten zu starten. Ein kurzer Besuch in der Werkstätte und das gröbste ist überraschend schnell behoben. Die netten Jungs, die sämtliche Schrauben wieder festgezogen und auch die Motorgeräusche wieder behoben haben wollten noch nicht einmal Geld von uns dafür annehmen. Generell haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Werkstätten in Asien, sofern sie keinen oder nur wenig Materialaufwand haben, beinahe ein schlechtes Gewissen haben etwas für ihre Arbeit zu verrechnen. Außerdem freuen sie sich in der Regel sehr über exotischen Besuch aus dem Westen. Nachdem wir unserem Motorrad anschließend noch für ein paar Cent eine Komplettreinigung gegönnt haben kann es also weitergehen.

Erstmal geht es zurück in die Umgebung von Mandalay. Mit der U-Bein´s Bridge steht dort die längste Teakholzbrücke der Welt, die 1.200 Meter über den Taungthaman-Lake hinwegführt und bekannt für die Bilder der allmorgentlich wandernden Mönche ist. Trotz des schönen Anblicks der Brücke ist es für uns wieder mal ein Kulturschock, wenn man sich plötzlich in einem Land wie Burma, nachdem man tagelang keinen einzigen Ausländer angetroffen hat, inmitten ganzer Scharen älterer Bustouristen wiederfindet. Die große Mehrheit der Burma-Touristen scheint nach wie vor organisierte Touren von Touristenhighlight zu Touristenhighlight zu bevorzugen. Ob man dabei viel über das Land erfahren kann sei dahingestellt. Der Regierung sind solche Touristen definitiv am liebsten – sie bringen konstante Geldflüsse in die Taschen der Militärs, halten sich von problematischen Gegenden fern und erfahren alles Wissenswerte von regierungstreuen Guides.

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Reisefreiheit mit Fragezeichen – Burma auf zwei Rädern

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Ein kleinwenig haben wir in Yangoon schon mitbekommen vom Leben in Burma. Die Männer tragen fast ausschließlich traditionelle Wickelröcke und haben blutrote Zähne. Selbst die Straßenränder und Gehwege sind durch die ausgespuckten Reste der allgegenwärtigen Betelnussblätter rot eingefärbt. Auch die ständige Gesichtsbemalung der Frauen und Kinder kann man nicht übersehen. Als Sonnenschutz wird eine dicke Schicht süßlicher Paste aus zerriebenem Thanaka-Holz auf die Wangen aufgetragen, bei Kindern im ganzen Gesicht verschmiert. Auf Märkten und rund um die Tempel der Stadt haben wir auch sonst schon einiges neues entdeckt. Auf tiefere Einblicke in die einheimische Kultur freuen wir uns aber nun im ländlichen Burma.

Dafür geht es erstmal weiter ins kulturelle Zentrum des Landes, nach Mandalay. Rund um die Stadt finden sich viele Kleinstädte, die jeweils vor der britischen Besatzung im schnellen Wechsel kurzfristig als Hauptstadt fungiert haben. Für uns ist Mandalay vorerst aber nur ein Kurzaufenthalt. Die Palastanlagen der Stadt wollen wir diesmal auslassen – wir wollen direkte Zahlungen an die Regierung ein wenig beschränken und hier wären erneut 10 Dollar fällig. Deswegen wollen wir uns hier einen Motorroller besorgen um auf eigene Faust durchs Land streifen zu können und den touristischen Vorgaben der Regierung ausweichen zu können. Weiterlesen

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Burma – wir sind gespannt

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Kein Land in Südostasien lässt so viele Fragen offen wie Burma. Heißt es überhaupt so, oder wäre Myanmar besser, oder vielleicht Birma? Naja – wir verwenden hier auf jeden Fall die ursprüngliche und in der Bevölkerung verwendete Bezeichnung Burma und lassen den von der Militärjunta gewählten, offiziellen Namen, Myanmar beiseite. Neben dem Namen aber kommen schon vorab viele andere Fragen auf. Wie kommt man in Burma an Bargeld, welche Währung braucht man, welche Regionen kann man in seine Reiseplanung mit einbeziehen ohne Gefahr zu laufen im Gefängnis zu landen und welchen Quellen ist bei der Informationsbeschaffung zu trauen? Wir hoffen in den nächsten 4 Wochen einige dieser Fragen klären zu können.

Eines wird jedenfalls schon bei der Ankunft am Flughafen klar: Burma ist seit Beginn der Öffnungspolitik im Wandel und die meisten Informationen aus Reiseführern, Internetblogs und Erfahrungsberichten sind schon jetzt völlig veraltet und praktisch wertlos. Während die aktuelle Ausgabe des Lonely Planet noch von vereinzelten ATMs und wenigen Oberklassehotels spricht, an denen man mit Kreditkarte zahlen kann begrüßt uns nun schon beim Immigration Office die allgegenwärtige Werbung von Mastercard und Visa. Unmittelbar nachdem man seinen Stempel im Pass hat und Richtung Kofferband geht liest man auf einem großen Banner: „Coca Cola welcomes you to Myanmar“. Angesichts der erst seit kurzem aufgeweichten Sanktionen gegen die Militärregierung doch etwas kurios. Weiterlesen

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