Gold Coast, Byron Bay, Irland?!?

output_bh10s6

Günay springt am „Giant´s Causeway“ herum

Gold Coast, Byron Bay, Surfers Paradise – am Weg nach Queensland kommen Frühlingsgefühle auf. Von Tag zu Tag merkt man, dass die Tropen näher rücken – der Winter ist vorüber. Die Gold Coast ist das touristische Ziel schlechthin in Australien, das Miami des Südens, bevorzugter Alterssitz für wohlhabende Aussies und Traumziel der surfenden Jugend – wird sie auch uns als Fans gewinnen können? Und was zum Teufel ist eine Rabbit Keeping Penalty?

Auch die Gold Coast gehört zu jenen Zielen, die einst von gleichermaßen erholungs- wie unterhaltungsbedürftigen amerikanischen Soldaten zum Touristenmagnet gemacht wurden. Heute erinnert die Küste hier in weiten Bereichen eher an Miami Beach als an australische Einsamkeit. Selbst einige Spuren des Art Deco Stils finden sich in den kaum enden wollenden Reihen von Hochhäusern. Daneben erinnert auch die Leidenschaft für amerikanische Oldtimer stark an Miami. Saisonbedingt hält sich der Trubel am kilometerlangen Strand rund um Surfers Paradise aber aktuell noch in Grenzen. Bei Wassertemperaturen unter 20 Grad wird der Neoprenanzug in der Regel noch dem Bikini vorgezogen – und der gehört wohl zu den Publikumsmagneten hier am Strand.

Einige Kilometer südlich liegt das Städtchen Byron Bay, das ganzjährig von Touristen heimgesucht wird. Hier scheinen sich die “Reichen und Schönen” Australien ihre Ferienresidenzen einzurichten, zu ihnen gesellen sich offensichtlich immer mehr auch wohlhabende Einwanderer aus China und Indien. Generell hat man den Eindruck alles hier dreht sich bloß um das Motto “Sehen und gesehen werden”. Was genau an diesem Örtchen, es liegt am östlichsten Zipfel des Kontinents, so besonders anziehend ist haben wir nicht ganz verstanden. Irgendwas aber muss es sein, dass die Touristenscharen hierher zieht, sonst wäre wohl keiner bereit derartige Preise wie hier zu zahlen.

Mit kostenlosem Camping jedenfalls kann uns die Stadt nicht dienen. Schon vor der Stadteinfahrt drohen Tafeln mit 1.000 Dollar Strafe für das “illegale” Schlafen im Auto – keine freundliche Begrüßung. Uns jedenfalls war das Abschreckung genug, weshalb uns für unseren Besuch in Byron Bay ein Vormittag locker ausgereicht hat. Viele scheinen das allerdings völlig anders zu sehen. Wir aber sind froh, dass der große Ansturm noch einige Wochen auf sich warten lässt und wir die Gegend weiterhin im relativ ruhigen Wintermodus vorfinden.

Auch die Surfer der Gegend scheinen das Motto “Sehen und gesehen werden” aufgesogen zu haben, denn wirklich vernünftig surfen sieht man hier nur wenige – hier geht´s primär ums Posen und um “Livestyle”. Das Surfboard auf dem Autodach ist manchmal mehr Accessoire als Sportgerät. Wer aber gute und wirklich coole Surfer, nicht selten schon im Rentneralter und mit der Optik der Rolling Stones, sehen will muss aber nicht weit ausschweifen – Australiens Küsten geizen nicht mit erstklassigen Wellen. Bei jedem Wetter haben wir einige dieser grauen Eminenzen des Surfsports auf unserem Weg getroffen – sie verkörpern den Surfsport zu 100%.

Neben den Surfern sind es auch hier meist die tierischen Begegnungen die für Abwechslung sorgen. Rund um Byron Bay haben wir endlich mal das Vergnügen die Wanderungen der Buckelwale ausgiebig beobachten zu können. Auch wenn wir nur vom Land aus dabei sind und doch einige hundert Meter zwischen uns und den Meeresriesen liegen bleibt dieses Spektakel in jedem Fall in Erinnerung. Die Wucht, mit der sich die tonnenschweren Giganten aus dem Wasser hebeln, ist einfach unfassbar. Zwei Tage lang begleiten uns die Wale gruppenweise und bereiten uns damit, nachdem wir lange geduldig nach ihnen gesucht haben, eine große Freude.

Auch andere tierische Begleiter treffen wir hier. Im Koala-Krankenhaus von Port Macquarie wird uns von den freiwilligen Helfern jeder einzelne Patient und seine Geschichte persönlich vorgestellt. Ähnlich wie bei den Pandas im Süden Chinas fragt man sich auch bei den Koalas, wie ihre Spezies eigentlich so lange überleben konnte. Laut Darwins Theorie wäre ihre Zeit doch längst abgelaufen. Gerade aber ihre völlige Unfähigkeit zur Anpassung, besonders in Sachen Ernährung, macht die Tiere zu etwas Besonderem. Wir sind jedenfalls froh bisher keinem von ihnen auf der Straße begegnet zu sein – nicht selten werden sie beim Queren der Straße überfahren.

Achso, und da war ja noch was anderes – die Frage mit der “Rabbit Keeping Penalty”. Die gibt es tatsächlich, und sie ist an den Stadteinfahrten im Süden Queenslands auch prominent angeschlagen. Wer hier “illegal” einen Hasen hält muss mit einer empfindlichen Strafe von 44.000 (in Worten vierundvierzig tausend!!!) Dollar rechnen. Dagegen ist doch das Freecamping in Byron Bay noch ein echtes Schnäppchen, oder?

 

Und das mit dem Kurztrip nach Irland sollte doch unsere kleine Animation im Titelbild schon erklären, oder? Am Final Head findet man dasselbe Naturphänomen wie am weltbekannten Giant´s Causeway in Irland. Wir mussten dafür also nichtmal ins Flugzeug steigen.

Kategorien: Australien | Schlagwörter: , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Beitragsnavigation

... wenn ihr was dazu loswerden wollt ...

Bloggen auf WordPress.com.